Glindow, 17. Juni 2025 – Der Naturlehrpfad durch die Glindower Alpen ist zurück! Am gestrigen Montag wurde der neu gestaltete Weg feierlich eröffnet. Ortsvorsteher Fred Witschel – selbst Mitglied im Heimatverein Glindow – durchschnitt das symbolische Band und begleitete die erste Wanderung gemeinsam mit zahlreichen Gästen und Vertreterinnen und Vertretern der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.
Die rund zweistündige Wanderung führte über den abwechslungsreichen Pfad durch eines der artenreichsten Gebiete Brandenburgs. Fachkundige Mitarbeiter der Stiftung und des Botanischen Gartens der Universität Potsdam erklärten unterwegs zahlreiche Besonderheiten: seltene Pflanzenarten, tierische Bewohner und die ökologische Bedeutung der Trockenrasenlandschaften, die zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen Europas gehören.
„In Brandenburg braucht man kein Flugticket in die Mongolei – die Trockenrasenlandschaften der Glindower Alpen fühlen sich an wie Mini-Steppen direkt vor der Haustür“, so ein augenzwinkernder Kommentar während der Führung. Mager, trocken, nährstoffarm – was für Gartenpflanzen der Albtraum ist, ist hier das Paradies. Damit diese wertvollen Flächen nicht zuwachsen, braucht es jedoch Unterstützer mit Wolle: Schafe und Ziegen übernehmen als tierische Landschaftspfleger eine wichtige Aufgabe im Erhalt des empfindlichen Ökosystems.
Insgesamt zehn neue Infotafeln säumen nun den neu belebten Lehrpfad. Sie wurden zielgruppengerecht gestaltet, sodass sowohl Erwachsene als auch Kinder spielerisch und informativ in die faszinierende Welt der Glindower Alpen eintauchen können.
Die Initiative zur Wiederbelebung des Weges geht auf eine Zusammenarbeit der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg mit dem Heimatverein Glindow zurück. Der Ursprung des Pfads reicht bis ins Jahr 1986 zurück, als ein engagierter Lehrer mit seiner Klasse anlässlich des Potsdamer Landschaftstages den ersten Lehrpfad im Gebiet anlegte. Die alten Wegweiser sind nun Geschichte – ersetzt durch moderne, lehrreiche und einladende Tafeln.
Bereits seit 2019 engagiert sich die Stiftung im Rahmen des Projekts LIFE Trockenrasen für den Erhalt dieser besonderen Landschaft. Die Glindower Alpen bei Werder (Havel) im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind durch den historischen Tonabbau entstanden. Über Jahrhunderte wurde dabei die oberste Sandschicht abgetragen und umgelagert – so entstand die heute typische hügelige Rippenform mit tiefen Schluchten, steilen Hängen und kleinen Anhöhen.
Der Heimatverein Glindow war bei der Eröffnung ebenfalls vertreten und zeigte sich erfreut über das gelungene Projekt:
„Die Glindower Alpen sind ein ganz besonderer Schatz unserer Heimat. Als Heimatverein freuen wir uns sehr, dass der Naturlehrpfad nun wieder erlebbar ist und Besucher die Schönheit und Vielfalt unserer Landschaft entdecken können. Wir danken allen Beteiligten, die dieses Projekt möglich gemacht haben.“
Der neue Naturlehrpfad lädt ab sofort Groß und Klein zum Erkunden, Staunen und Lernen ein – mitten in einer der spannendsten Naturlandschaften Brandenburgs.
Text und Fotos: Stefanie Haufe und Antje Horn / Heimatverein Glindow e. V.
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